Biersorten gibt es wie Sand am Meer. Ob lieblich, würzig, geschmacksintensiv oder fruchtig, die Liste ist lang. Einige sind industriell hergestellt, andere aus der eigenen privaten Bierbrauerei. Die große Frage: Was macht ein gutes Bier aus? Diese Frage kann nur mit Hilfe von Testpersonen beantwortet werden. Also hoch die Gläser, Prost!
Wie durch viele Tests schon bestätigt wurde, ist der Mensch vom Geschmack beeinflusst, wenn er weiß, was er testet. Aus diesem Grund schenkt eine außenstehende Person das Bier in Gläsern ein. Das Ehepaar Peggy und Andreas, sowie der 21-jährige Tobias haben das große Los zum Verkosten gezogen. Sie wissen nicht, um welches Bier es sich handelt. Somit haben alle drei Biere die gleichen Chancen. Um zu verdeutlichen wie groß die Vielfalt an Qualitäten und Geschmack ist, könnten die Testprodukte nicht unterschiedlicher sein. Selbstgebrautes oder industriell hergestelltes Bier? Vorhang auf für das Jever, das Burzel Bräu und das Warsteiner!
Erster Kandidat: das Jever aus dem Norden. „Auf jeden Fall industriell“, schießt es Andreas sofort aus dem Mund nach dem ersten Schluck. Insgesamt schmeckt das Bier bissig herb und hat einen fiesen Nachgeschmack. Keiner der drei Testpersonen würde das Jever gerne kaufen. Bei dem Geschmack kommt das Bier auf höchstens 3 Punkte auf einer Skala von 1 bis 10. 10 ist das Beste.
Wie der Geschmack haut auch das Design der Flasche den Tester nicht vom Hocker. „Das Bierdesign ist sehr altbacken“, sagt Tobias skeptisch. Das Aussehen des Jevers erreichte als beste Punktzahl eine 4. Den einen oder anderen wird das Jever schmecken, aber hier war es nicht der Bestseller. Der Nächste, bitte!
Applaus für das Burzel Bräu aus der Samtgemeinde Tarmstedt. Es ist selbstgebraut und originell in einer Ein-Liter-Flasche zu erhalten. Im Gegensatz zu den anderen Bieren ist dieses ein dunkles Bier. Tobias schmeckt es nicht so, aber Peggy und Andreas sind zufrieden. Es schmeckt würzig-gut und ist mild im Abgang. „Mich persönlich haut das Bier nicht so um. Es ist aber auf jeden Fall mal etwas anderes“, räumt der 21-jährige ein. Der Geschmack bekam als beste Punktzahl 8 bis 9. Das Ehepaar würde das Bier kaufen, aber Tobias nicht.
Vom Aussehen her finden alle Testpersonen, dass es durch die Größe sehr auffällig ist. Das Burzel Bräu hat einen besonderen Verschluss. Die Flasche ist somit wiederverschließbar. „Ich finde den Verschluss eine super Idee. Sitzt man mal draußen, kann somit kein Vieh reinfliegen“, lobt Peggy das Produktaussehen. Nicht nur der Geschmack ist hier besser als zum Jever, sondern auch das Aussehen: 8 Punkte erreichte es als beste Benotung.
Der dritte und letzte Kandidat ist das Warsteiner. Bei dem Testprodukt handelt es sich um eine Werbeaktion. Gleicher Inhalt, aber andere Verpackung. Statt einer Glasflasche gibt es eine Aluminiumflasche, die den Inhalt kühl hält. Statt einem schlichten Aussehen, ziert ein wildes Muster das Warsteiner. Aber nun erst einmal Mund auf und Geschmacksprobe. „Ich finde es schmeckt einfach nach nichts“, sagt Andreas empört und hat nach wenigen Schlucken schon genug. Auch Peggy ist nicht gerade begeistert. Dennoch würden die beiden lieber ein Warsteiner als Jever kaufen. Tobias dagegen findet es gut und gibt dem Bier 7 Punkte für den Geschmack.
Geschmacksprobe teilweise bestanden, aber wie sieht es mit der Verpackung aus? In diesem Fall werden die Werbeaktion und die Originalflasche, wie sie viele kennen, bewertet. Bei dem bunten Muster sind sich alle einig: es wird nicht erkennbar, dass es sich um ein Bier handelt. „Bei der Aufmachung denkt man, es würde sich um eine Alkopopflasche oder Limo handeln“, erklärt Andreas. Originell ist die Flasche trotz Kritik dennoch und die Aluminiumverpackung eine gute Idee. „Die Flasche kann man im Gegensatz zu anderen Bieren gut als Deko verwenden, da sie echt was hergibt“, schwärmt Peggy. Die beste Punktzahl ist eine 7. Bei der originalen Verpackung des Warsteiners sind sich alle schnell einig: schlicht, einfach und edel. Das Original bekommt 6 Punkte.
Was macht denn nun ein gutes Bier aus? Der Test zeigt: Geschmäcker und Meinungen sind verschieden. Beim Jever waren sich noch alle einig. Niemanden schmeckte es besonders gut und das Aussehen war nicht überragend. Das Burzel Bier spaltete die Meinungen. Peggy und Andreas gefiel es, Tobias würde es aber nicht kaufen. Dennoch hebt sich das selbstgebraute Bier ab, da es für alle ein Erlebnis war, etwas Neues zu probieren. Das Aussehen und die etwas andere Größe überzeugten. Im Notfall könnte man das Warsteiner trinken. Die Werbeflasche ist eine gute Idee, aber passt nicht zum Inhalt.
Ob Jever, Burzel Bräu oder Warsteiner: jedem schmeckt und gefällt etwas anderes. Macht euch euer eigenes Bild und gönnt euch ein Bier!
Die Ergebnisse des Testes als Diagramme zur besseren Vergleichbarkeit:

